Flake plaudert aus dem Nähkästchen

Flake erzählt in seinem zweiten Buch „Heute hat die Welt Geburtstag“ dem geneigten Leser Hintergründe zur Band und seiner persönlichen Entwicklung. Dabei kann man den Keyboarder der deutschen Rockband Rammstein eigentlich nur lieb haben. So naiv beschreibt er in lustigen Anekdoten, dass er eigentlich nichts für seinen Erfolg kann und tatsächlich nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war.

Doch zwischen den Zeilen erkennt man, dass Flake mehr ist, als der lustige Clown der auch ein bisschen Keyboard spielen kann. Ein Team ist mehr als die Summe der einzelnen Teile. Und Flake ist absoluter Teamplayer, auch wenn er selbst diese Wort misstrauisch beäugen würde.

Das Buch teilt sich in zwei parallele Handlungsstränge. Zum einen erzählt Flake sehr detailliert vom Ablauf eines Konzerttages von der Anfahrt aus dem Hotel, der Vorbereitung in der Garderobe, dem eigentlichen Konzert, der After-Ahow-Party und dem folgenden Tag. Dabei war es für mich überraschend, dass dies alles so unspektakulär ist. Das Konzert selbst ist dann auch mehr Routine als großes Abenteuer. Zum Beispiel sind Zugaben bereits fest in die Show eingeplant. Na klar, ist ja eine Show.

Im zweiten Teil erzählt Flake von seinen Anfängen und den späteren Jahren bei Rammstein mit vielen lustigen Anekdoten und Hintergrund-Geschichten.

Es ist die Leichtigkeit wie Flake die Dinge sieht, welche mich beim Lesen begeistert hat. Und an dieser Stelle glaubt man ihm dann doch, dass er sich wohl nicht angestrengt hat, um reich und berühmt zu werden. Es ist einfach so passiert.

Übrigens, spätestens während oder nach dem Lesen des Buches sollte man sich mal das Rammstein-Konzert in Paris auf arte ansehen.

Flakes musikalischen Anfänge beginnen in der DDR. In diesem Land fühlt er sich wohl und gut aufgehoben. Mit „Feeling B“ tourt er quer durch die Republik und trink dabei viel Alkohol. 1994 stößt er zu Rammstein und ist sehr glücklich, in dieser Band spielen zu dürfen. Sein erstes Buch „Der Tastenficker: An was ich mich so erinnern kann“ erschien im März 2015.

Hinterlasse einen Kommentar